Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal J
Prof. Dr. Markus Fischer, Institut für Lebensmittelchemie
Lebensmittelchemiker/-innen arbeiten mit chemisch-analytischen, biochemischen, mikrobiologischen und molekularbiologischen Verfahren und beschäftigen sich dabei überwiegend mit der Analyse von Rohstoffen, Halbfertigprodukten und Lebensmitteln, sind aber auch an der Entwicklung neuer Produkte beteiligt. Sie untersuchen beispielsweise, ob die Höchstmengen erlaubter Zusatzstoffe eingehalten (z. B. Konservierungsstoffe), ob die Grenzwerte von Rückständen überschritten (z. B. Schwermetalle), oder ob evtl. verbotene Produkte eingesetzt wurden (z. B. Hormone in der Kälbermast). Neben Lebensmitteln werden auch Bedarfsgegenstände, d. h. Gegenstände des täglichen Bedarfs, die mit dem Menschen oder mit Lebensmitteln in Berührung kommen, Genussmittel, Kosmetika, Trink-, Brauch- und Abwasser sowie Futtermittel untersucht. Auf Basis der experimentell ermittelten Erkenntnisse führen Lebensmittelchemiker/-innen eine umfassende Bewertung nach lebensmittelrechtlichen Vorgaben und toxikologischen Kriterien durch.
Neben den o. g. Aufgaben beschäftigen sie sich auch mit Themen aus der Grundlagenforschung, wie der Entwicklung neuer Analysenmethoden, der Untersuchung von möglichen chemischen oder physikalischen Reaktionen während der Verarbeitung oder der Entwicklung und Optimierung von Herstellungsverfahren.
Lebensmittelchemiker/-innen können in der amtlichen Lebensmittelüberwachung, meist in Chemischen Untersuchungsämtern der Bundesländer, als freiberufliche Lebensmittelchemiker/-innen, z. B. in einem selbständigen Handelslabor, in der Ernährungswirtschaft sowie in der Kosmetik- und Bedarfsgegenstände-Industrie tätig sein. Daneben ergeben sich zahlreiche weitere Tätigkeitsbereiche, wie beispielsweise in der Lebensmittelforschung und in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie.
Die Ausbildung ist in Hamburg durch eine staatliche Prüfungsordnung geregelt, die eine wissenschaftliche Ausbildung an der Universität und ein einjähriges Praktikum sowie eine Staatsprüfung aus drei Prüfungsabschnitten vorsieht.
An einigen Universitäten, wie auch an der Universität Hamburg, kann durch eine ca. 6-monatige selbständige experimentelle Bearbeitung einer wissenschaftlichen Fragestellung zusätzlich ein Diplom-Grad erlangt werden. Üblicherweise werden hierbei Teilaspekte, die sich aus den Forschungsschwerpunkten der Institute ergeben, bearbeitet.
Der Vortrag gibt einen Überblick über das Studium der Lebensmittelchemie an der Universität Hamburg und daraus resultierende Tätigkeitsbereiche.
Schülerinnen und Schüler sowie andere Interessierte aus Hochschulen und Öffentlichkeit werden in der Vorlesungsreihe 'Was wie wofür studieren?' über Studienfächer der Universität Hamburg informiert. Die Lehrenden tragen mit ihren Vorträgen zur Berufsfindung und Studienfachentscheidung bei.
Dabei sein und direkt nachfragen ist immer am besten. Für alle, die dies nicht können, stellt das Multimedia Kontor Hamburg viele der Vorträge als Podcast in der Reihe 'podcampus' bereit unter: www.podcampus.de/wwwstudieren
Weitere Informationen unter: www.uni-hamburg.de/wwwstudieren
Eine Anmeldung ist erst ab einer Gruppengröße von mehr als 20 Personen erforderlich.
Amrei Scheller, Tel.: 040/42838-4205
Dienstag, 23.6.2009
Beginn: 18:15 Uhr
Ende: 19:45 Uhr
kostenlos